Mitteilung
Der deutsche Bundespräsident besucht das Paranal-Observatorium der ESO in Chile
6. März 2025
Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Delegation haben einen Besuch des Paranal-Observatoriums der ESO in Nordchile abgeschlossen, wo sich einige der fortschrittlichsten bodengebundenen Teleskope der Welt befinden. Dies war der erste Besuch eines deutschen Bundespräsidenten von Einrichtungen der ESO in Chile.
Gestern wurden Präsident Steinmeier und seine Delegation von ESO-Generaldirektor Xavier Barcons in der Paranal Residencia begrüßt, bevor sie geführt von Itziar de Gregorio-Monsalvo, der ESO-Vertreterin in Chile, und Thomas Klein, dem Direktor des La Silla-Paranal-Observatoriums, das Very Large Telescope (VLT) und das Interferometer (VLTI) der ESO besichtigten.
„Es ist uns eine Ehre, Bundespräsident Steinmeier am Paranal-Observatorium der ESO begrüßen zu dürfen. Als Gründungsmitglied der ESO und Standort unseres Hauptsitzes hat Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten einen sehr bedeutenden Beitrag zur ESO geleistet“, kommentiert ESO-Generaldirektor Xavier Barcons. “Wir sind dankbar für die unermüdliche Unterstützung des Landes und freuen uns auf die Fortsetzung unserer fruchtbaren Zusammenarbeit mit der deutschen Industrie und den dortigen Forschungsinstituten.“
Reinhard Genzel, Direktor des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching und langjähriger Kollaborationspartner der ESO, begleitete den Bundespräsidenten ebenfalls. Genzel wurde 2020 für den Nachweis des Schwarzen Lochs im Zentrum unserer Milchstraße mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet. Bei der Entdeckung spielten Beobachtungen, die über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren mit verschiedenen ESO-Einrichtungen durchgeführt wurden, eine Schlüsselrolle. Dominika Wylezalek, Professorin an der Universität Heidelberg und ehemalige ESO-Studentin und Fellow, war ebenfalls Teil der Delegation.
Heute hatten Bundespräsident Steinmeier, Nobelpreisträger Genzel und weitere Mitglieder der Delegation die Gelegenheit, die Baustelle des Extremely Large Telescope (ELT) der ESO zu besuchen, die etwa 20 km von Paranal entfernt liegt.
Deutschland hat bei dieser und vielen anderen technologischen und wissenschaftlichen Errungenschaften der ESO eine wichtige Rolle gespielt. So hat die deutsche Firma SCHOTT beispielsweise Spiegelrohlinge für das VLT und das ELT hergestellt, während mehrere deutsche Forschungsinstitute Konsortien geleitet haben, die Instrumente für die Teleskope der ESO entworfen und gebaut haben. In seiner Ansprache hob Bundespräsident Steinmeier das anhaltende Engagement des Landes für die ESO, den Wert der internationalen Zusammenarbeit und die entscheidende Rolle hervor, die Chile und sein klarer Himmel für die Erweiterung unseres Bildes des Universums spielen.
“Wir sind stolz darauf, dass Deutschland zu den Gründerstaaten der ESO gehörte, stolz darauf, dass deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an dieser Spitzenforschung teilhaben,” sagte er in einer Presseansprache von der Paranal-Plattform aus. “Wenn diese Forschung auf diesem Niveau aufrechterhalten bleiben soll, dann muss dieser Standort auch dauerhaft vor Lichtemissionen aus anderen Quellen.”
Die chilenische Atacama-Wüste hat den dunkelsten und klarsten Himmel der Welt. Dieser einzigartige Ort, die für die führende astronomische Forschung von entscheidender Bedeutung ist, ist derzeit durch einen riesigen Industriekomplex bedroht, der nur 5 bis 11 Kilometer von den Teleskopen in Paranal entfernt gebaut werden soll. Wenn das Projekt nicht verlegt wird, wird die durch dieses Projekt verursachte Lichtverschmutzung astronomische Beobachtungen irreparabel beeinträchtigen.
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Bárbara Ferreira
ESO Media Manager
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